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Arbeitweise

Gery Mannhart (*1957) macht in seinen fotografischen Arbeiten Details sichtbar, die andere gar nicht beachten. Gemeinsam ist all seinen Werken, dass sie im konkreten wie übertragenen Sinne auf subtile Weise zu einer Auseinandersetzung mit unserem Weltbild anregen.

 

Die Serie „Fragmente“ gehört zu den ersten Arbeiten, mit denen der Churer 2015 an die Öffentlichkeit trat. Beim Werk „Tondo“ beispielsweise – ein bemalter Tabakdosen-Deckel - erhält hier durch die 18-fache Vergrösserung eine neue Bestimmung: Das Objekt wird zum eigenen Universum, zum Abbild eines möglichen neuen Planeten oder zu einer Vision des Planeten Erde nach dem Holozän.

 

In der Serie «Brände» von 2017 ging Mannhart einen Schritt weiter und versuchte mit der Kamera das Flüchtige zu erfassen und die Vergänglichkeit festzuhalten. Beim Werk „Steinbrand“ - ein vor dem Objektiv in Brand gesetzter Stein wird auf dem Bild zu einem universellen, planeten-artigen Objekt mit eigener Atmosphäre.

 

Im Rahmen seiner fotografischen Arbeit «Maculata» («befleckt») fokussiert Mannhart schliesslich auf einen gesellschaftlichen Diskurs, indem er sich kritisch mit dem angeschlagenen Selbstbild der katholischen Kirche auseinandersetzt.

Hier schwebt eine weisse Scheibe – rissig, mit filigranen Figuren behaftet – vor sakral - architektonischen Elementen. Eingefasst werden die Gebilde von imposanten, geschnitzten Holz- oder Goldrahmen. Mannhart fotografierte für diese Arbeit eine Reihe Hostien, die er zuvor in einem intuitiven Prozess mit Tusche bemalte - sozusagen befleckte. Erst durch die Vergrösserung wurden auch die Farb-Risse, die durch den Trocknungsprozess entstanden, sichtbar. Sie wirken wie Mahnmale der Vernachlässigung und des Zerfalls. Die in Gery Mannharts Arbeit intuitiv entstandenen Figuren auf den Hostien sind in ihren Formen frei interpretierbar.

 

Die Auseinandersetzung mit bildender Kunst ist eine Konstante in Gery Mannharts Lebenslauf. Der gelernte Elektroniker und Gründer der Firma Hengartner Elektronik AG stellt sich mit seinen eigenen künstlerischen Arbeiten seit dem operativen Rückzug aus der Firma 2008 auch dem öffentlichen Diskurs. Mannhart arbeitet in seinem Atelier in Chur sowie als Fotograf auch unterwegs in städtischem und landschaftlichen Kontext.

Ausstellungen

2015 «Fragmente» Photobastei, Zürich (Einzelausstellung)

 

2016 «Zwiegespräche V» Galaria Fravi, Domat/Ems (Doppelausstellung mit Johannes Bosisio)

 

2016 «Interchurtureller Austausch» Galerie Obertor, Chur und Macelleria d'Arte,

St. Gallen (Gruppenausstellung)

 

2019 «Maculata» Galaria Fravi, Domat/Ems (Einzelausstellung)

 

2019 Sommerausstellung mit Werk «Stein Brand» Galaria Fravi, Domat/Ems (Gruppen-Ausstellung)

Kontakt

g.mannhart@sunrise.ch / Phone: +41 76 522 13 83

Reichsgasse 55, 7000 Chur, CH

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